Er zog Delia zum Ausgang. Als sie nach oben gingen, machte sich Delia ihre eigenen Gedanken.
Er hat die ganze Zeit Bescheid gewusst. Das hier war gar kein Test. Der Test war meine Arbeit in der letzten Zeit mit Louis.
Delia war sich unsicher, ob sie darüber verärgert sein sollte. Sie beschloss, ab zu warten. Die gesamte Situation ging Wege, die sie genau prüfen musste – um dann zu entscheiden, wie es weiter ging.
„Louis“, flüsterte Delia. Fragend wandte Louis sich zu ihr um. Sie befanden sich im weißen Gang, und niemand außer ihnen war dort. „Begleitest du mich nachher zum Frühstück?“
Äußerlich versuchte Delia, sich nichts anmerken zu lassen. Die Gelassenheit und Ruhe, die sie bei ihrer täglichen Arbeit benötigte, half ihr dabei.
Ihr unverbindlicher Gesichtsausdruck wurde von den wartenden
Polizisten mit unbewegten Mienen aufgenommen.
„Eine schöne Einrichtung“, fing einer der Beamten an. „Ich bin Agent Harris, das sind meine Kollegen Lux und Gracen. Dieser Club scheint gut zu laufen.“
Bequem lehnte sich Louis in das elegante Sofa zurück. „Wenn Sie sich trauen, könnte ich ein Spiel für Sie arrangieren“, bot er mit einem spöttischem Lächeln an. „Natürlich steht Ihre dafür benötigte Liquidität dabei völlig außer Frage.“ Er betonte den Satz so, dass klar wurde, dass er vom absoluten Gegenteil ausging.
„Meine Interessen beschränken sich auf andere Bereiche“, entgegnete Harris.
„Zum Beispiel?“ hakte Louis nach.
„Oh, zur Zeit auf Firmen, bei denen man online Materialien wie Polyurethan ordern kann“, sagte er und warf Delia unter gesenkten Augenlidern einen scharfen Blick zu. „Ihnen ist sicher bekannt, dass im Falle eines Verbrechens ohne großen Aufwand Kundeninformationen eingesehen werden können.“
„Von Ihrer Behörde“, warf Louis ein. Ihm war der Seitenblick nicht entgangen.
„Selbstverständlich ausnahmslos von Behörden.“ Gracens Stimme klang hohl und dünn.
Louis ignorierte ihn vollständig und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Harris. Der zog einen zerknüllten Zettel aus seiner Innentasche, faltete ihn auseinander und strich ihn sorgsam glatt. Während er das tat, konzentrierte er seinen Blick nur auf den ausgedruckten Text vor ihm – als wäre es das Wertvollste, was er seit Tagen in Händen hielt.
„Natürlich ist das nur eine Kopie“, sagte er bedeutsam.
„Aber diese Rechnung hat meine Neugierde geweckt. Wozu braucht Ms. Summers 50 Kilogramm Polyurethan?“
Louis machte sich nicht einmal die Mühe, dem Papier nur eine Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken. Er wusste, was darauf stand.
„Ms. Summers hat einen Auftrag in einem meiner Clubs übernommen“, sagte er glatt. „Die Auswahl ihrer Materialien dazu stehen ihr frei. Wollen Sie sie wegen ein bisschen Bauschaum verhaften?“
Delia zuckte nervös zusammen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie das Zeug in Fachkreisen hieß.
„Und im Übrigen hat Ms. Summers die Kosten für jegliches Material an mein Büro weiter geleitet. Da sie für mich gearbeitet hat, hat sie in meinem Auftrag gehandelt.“
„Ach“, sagte Harris und legte fragend seinen Kopf schief. „Das ist... interessant.“
„Ja, nicht wahr?“
Mit einem süffisanten Lächeln entspannte sich Louis sichtlich und breitete seine Arme über die Sofalehne aus. „Dieser Auftrag steht mittlerweile im `Ginger Dramatic`. Dank des Talents von Ms. Summers ist es ein noch elitärer Club geworden als dieser hier. Soll ich Ihnen dort etwas... buchen? Zur...“ Er legte den Kopf in den Nacken und lachte spöttisch. „Beweisaufnahme?“
Der vollendete Satz hing in der Luft wie ein scharfes Schwert.
Lux wurde eine Nuance blasser als sein Bürogesicht ohnehin schon war.
„Das ist sehr aufmerksam von Ihnen.“ Harris war nicht so subtil ein zu schüchtern. „Aber ich denke, für den Moment sind all unsere Fragen beantwortet.“
Er verzog seine Lippen zu einem Grinsen, und Delia musste an einen trocken gelegten Haifisch denken.
„Wenn uns etwas einfallen sollte, melden wir uns wieder. Und wenn Ihnen etwas einfallen sollte, über das Sie mit uns sprechen wollen – scheuen Sie sich nicht, Kontakt mit uns auf zu nehmen.“
Mit zwei Fingern legte er seine Karte auf den Tisch.
Sein Blick ruhte noch einen Moment auf Delia, dann machte er auf dem Absatz kehrt und seine Kollegen folgten ihm wie Panzerfische.
Die plötzliche Stille lastete schwer auf Delias Schultern.
Es war weniger als eine Stunde her, dass sie Louis vorbehaltlos ihren Körper anvertraut hatte – und nun fühlte sie sich, als hätte jemand ohne ihr Einverständnis graue Mauern um sie herum gezogen. Und sie waren viel zu hoch, um darüber zu klettern.
Doch diese Rechnung hatte sie ohne Louis gemacht. Er wandte sich zu ihr um. „Um diese späte Nachtstunde sind diese Herren normalerweise nicht unterwegs.“
Delia sah auf. „Ich verstehe das immer noch nicht“, flüsterte sie. „Aber sie machen mir Angst. Sie machen mir mehr Angst, als ich jemals zugeben würde.“
Louis gab ein verächtliches Geräusch von sich. „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte er. „Diese Clowns schießen auf Verdacht. Mich macht das eher wütend. Ziemlich wütend sogar.“
Mit dieser Aussage unterbrach Louis Delias aufkeimende Trübseligkeit, und sie setzte sich schwungvoll auf. „Ach ja?“ zischte sie. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. „Das ist ja toll, dass dich das wütend macht! Ich hingegen weiß nicht mal, was die Typen eigentlich von mir wollten! Du hast geredet, nicht ich. Und an dich haben die ihr ganzes Gespräch gewandt, nicht an mich. Du.... du verdammtes...!“ Mit einem Sprung war sie auf den Beinen. „Ist mir egal“, fauchte sie. Ich muss meine Anwälte anrufen, dachte sie. Die müssen raus finden, was da läuft. „Ich gehe jetzt, und...“
„Du hast was
vergessen.“ Louis Stimme klang so nüchtern und kalt, dass es Delia kalt den Rücken hinunter lief.
„Was?“ schnappte sie wütend. Sie drehte sich noch einmal schwungvoll zu Louis um, doch das hätte sie besser bleiben lassen. Louis Augen hatten die Farbe eines eisigen Schneesturms. „Deinen Orgasmus.“
Eine Sekunde später schloss sich seine Hand um ihre Kehle und zog sie zu sich heran. Panisch schluckte Delia, in der Idee, nicht atmen zu können, doch nach einigen Herzschlägen registrierte sie, dass sie sehr wohl atmen konnte.
„Leider haben uns diese Störenfriede mehr Zeit geraubt, als ich gedacht habe“, knurrte Louis. Er war wirklich wütend. In seiner Kehle rollte ein urtümlicher Laut mit, der jeden in die Flucht geschlagen hätte. Nur Delia konnte nicht fliehen. „Wir haben nur noch wenige Minuten, bis ich dich in die Limousine setzen muss, damit du es zu deinem Frühstück schaffst. Und duschen musst du vorher auch. Also...“
Delia holte kurz aus und schlug ihn mit der flachen Hand voll ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was dieser Schlamassel soll“, grollte sie. „Aber wage es ja nicht, mich jetzt damit alleine zu lassen. Ich werde...“
Wie an einem Scharnier ließ Louis sie um einhundertachtzig Grad an seiner Hand drehen. Seine Hand lag klammerartig um ihren Nacken und presste sie rücksichtslos mit dem Kopf auf die Sitzfläche des Sofas.
Er hat die ganze Zeit Bescheid gewusst. Das hier war gar kein Test. Der Test war meine Arbeit in der letzten Zeit mit Louis.
Delia war sich unsicher, ob sie darüber verärgert sein sollte. Sie beschloss, ab zu warten. Die gesamte Situation ging Wege, die sie genau prüfen musste – um dann zu entscheiden, wie es weiter ging.
„Louis“, flüsterte Delia. Fragend wandte Louis sich zu ihr um. Sie befanden sich im weißen Gang, und niemand außer ihnen war dort. „Begleitest du mich nachher zum Frühstück?“
Äußerlich versuchte Delia, sich nichts anmerken zu lassen. Die Gelassenheit und Ruhe, die sie bei ihrer täglichen Arbeit benötigte, half ihr dabei.
Ihr unverbindlicher Gesichtsausdruck wurde von den wartenden
Polizisten mit unbewegten Mienen aufgenommen.
„Eine schöne Einrichtung“, fing einer der Beamten an. „Ich bin Agent Harris, das sind meine Kollegen Lux und Gracen. Dieser Club scheint gut zu laufen.“
Bequem lehnte sich Louis in das elegante Sofa zurück. „Wenn Sie sich trauen, könnte ich ein Spiel für Sie arrangieren“, bot er mit einem spöttischem Lächeln an. „Natürlich steht Ihre dafür benötigte Liquidität dabei völlig außer Frage.“ Er betonte den Satz so, dass klar wurde, dass er vom absoluten Gegenteil ausging.
„Meine Interessen beschränken sich auf andere Bereiche“, entgegnete Harris.
„Zum Beispiel?“ hakte Louis nach.
„Oh, zur Zeit auf Firmen, bei denen man online Materialien wie Polyurethan ordern kann“, sagte er und warf Delia unter gesenkten Augenlidern einen scharfen Blick zu. „Ihnen ist sicher bekannt, dass im Falle eines Verbrechens ohne großen Aufwand Kundeninformationen eingesehen werden können.“
„Von Ihrer Behörde“, warf Louis ein. Ihm war der Seitenblick nicht entgangen.
„Selbstverständlich ausnahmslos von Behörden.“ Gracens Stimme klang hohl und dünn.
Louis ignorierte ihn vollständig und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Harris. Der zog einen zerknüllten Zettel aus seiner Innentasche, faltete ihn auseinander und strich ihn sorgsam glatt. Während er das tat, konzentrierte er seinen Blick nur auf den ausgedruckten Text vor ihm – als wäre es das Wertvollste, was er seit Tagen in Händen hielt.
„Natürlich ist das nur eine Kopie“, sagte er bedeutsam.
„Aber diese Rechnung hat meine Neugierde geweckt. Wozu braucht Ms. Summers 50 Kilogramm Polyurethan?“
Louis machte sich nicht einmal die Mühe, dem Papier nur eine Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken. Er wusste, was darauf stand.
„Ms. Summers hat einen Auftrag in einem meiner Clubs übernommen“, sagte er glatt. „Die Auswahl ihrer Materialien dazu stehen ihr frei. Wollen Sie sie wegen ein bisschen Bauschaum verhaften?“
Delia zuckte nervös zusammen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie das Zeug in Fachkreisen hieß.
„Und im Übrigen hat Ms. Summers die Kosten für jegliches Material an mein Büro weiter geleitet. Da sie für mich gearbeitet hat, hat sie in meinem Auftrag gehandelt.“
„Ach“, sagte Harris und legte fragend seinen Kopf schief. „Das ist... interessant.“
„Ja, nicht wahr?“
Mit einem süffisanten Lächeln entspannte sich Louis sichtlich und breitete seine Arme über die Sofalehne aus. „Dieser Auftrag steht mittlerweile im `Ginger Dramatic`. Dank des Talents von Ms. Summers ist es ein noch elitärer Club geworden als dieser hier. Soll ich Ihnen dort etwas... buchen? Zur...“ Er legte den Kopf in den Nacken und lachte spöttisch. „Beweisaufnahme?“
Der vollendete Satz hing in der Luft wie ein scharfes Schwert.
Lux wurde eine Nuance blasser als sein Bürogesicht ohnehin schon war.
„Das ist sehr aufmerksam von Ihnen.“ Harris war nicht so subtil ein zu schüchtern. „Aber ich denke, für den Moment sind all unsere Fragen beantwortet.“
Er verzog seine Lippen zu einem Grinsen, und Delia musste an einen trocken gelegten Haifisch denken.
„Wenn uns etwas einfallen sollte, melden wir uns wieder. Und wenn Ihnen etwas einfallen sollte, über das Sie mit uns sprechen wollen – scheuen Sie sich nicht, Kontakt mit uns auf zu nehmen.“
Mit zwei Fingern legte er seine Karte auf den Tisch.
Sein Blick ruhte noch einen Moment auf Delia, dann machte er auf dem Absatz kehrt und seine Kollegen folgten ihm wie Panzerfische.
Die plötzliche Stille lastete schwer auf Delias Schultern.
Es war weniger als eine Stunde her, dass sie Louis vorbehaltlos ihren Körper anvertraut hatte – und nun fühlte sie sich, als hätte jemand ohne ihr Einverständnis graue Mauern um sie herum gezogen. Und sie waren viel zu hoch, um darüber zu klettern.
Doch diese Rechnung hatte sie ohne Louis gemacht. Er wandte sich zu ihr um. „Um diese späte Nachtstunde sind diese Herren normalerweise nicht unterwegs.“
Delia sah auf. „Ich verstehe das immer noch nicht“, flüsterte sie. „Aber sie machen mir Angst. Sie machen mir mehr Angst, als ich jemals zugeben würde.“
Louis gab ein verächtliches Geräusch von sich. „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte er. „Diese Clowns schießen auf Verdacht. Mich macht das eher wütend. Ziemlich wütend sogar.“
Mit dieser Aussage unterbrach Louis Delias aufkeimende Trübseligkeit, und sie setzte sich schwungvoll auf. „Ach ja?“ zischte sie. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. „Das ist ja toll, dass dich das wütend macht! Ich hingegen weiß nicht mal, was die Typen eigentlich von mir wollten! Du hast geredet, nicht ich. Und an dich haben die ihr ganzes Gespräch gewandt, nicht an mich. Du.... du verdammtes...!“ Mit einem Sprung war sie auf den Beinen. „Ist mir egal“, fauchte sie. Ich muss meine Anwälte anrufen, dachte sie. Die müssen raus finden, was da läuft. „Ich gehe jetzt, und...“
„Du hast was
vergessen.“ Louis Stimme klang so nüchtern und kalt, dass es Delia kalt den Rücken hinunter lief.
„Was?“ schnappte sie wütend. Sie drehte sich noch einmal schwungvoll zu Louis um, doch das hätte sie besser bleiben lassen. Louis Augen hatten die Farbe eines eisigen Schneesturms. „Deinen Orgasmus.“
Eine Sekunde später schloss sich seine Hand um ihre Kehle und zog sie zu sich heran. Panisch schluckte Delia, in der Idee, nicht atmen zu können, doch nach einigen Herzschlägen registrierte sie, dass sie sehr wohl atmen konnte.
„Leider haben uns diese Störenfriede mehr Zeit geraubt, als ich gedacht habe“, knurrte Louis. Er war wirklich wütend. In seiner Kehle rollte ein urtümlicher Laut mit, der jeden in die Flucht geschlagen hätte. Nur Delia konnte nicht fliehen. „Wir haben nur noch wenige Minuten, bis ich dich in die Limousine setzen muss, damit du es zu deinem Frühstück schaffst. Und duschen musst du vorher auch. Also...“
Delia holte kurz aus und schlug ihn mit der flachen Hand voll ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was dieser Schlamassel soll“, grollte sie. „Aber wage es ja nicht, mich jetzt damit alleine zu lassen. Ich werde...“
Wie an einem Scharnier ließ Louis sie um einhundertachtzig Grad an seiner Hand drehen. Seine Hand lag klammerartig um ihren Nacken und presste sie rücksichtslos mit dem Kopf auf die Sitzfläche des Sofas.
21,192 times read
Dedere -
fies...nicht nett... gibt`s mir *ätsch*